28. Juli 2023

Blutfarmen in Island: Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Polizei eingereicht

Rotes Gold: In Island wird aus dem Blut tragender Stuten das Fruchtbarkeitshormon PMSG gewonnen. 

2021 haben wir Islands grausames Geschäft mit Stutenblut an die Öffentlichkeit gebracht. Damals löste unser erster Dokumentarfilm in Island heftige Diskussionen aus, die bis heute andauern. Im Herbst 2025 will Island endgültig entscheiden, ob das Blutgeschäft weiter genehmigt oder beendet wird. 

Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die isländische Polizei: 
Nach der Veröffentlichung unserer Recherchen gab die isländische Veterinärbehörde MAST im Januar 2022 die Untersuchungen der Tierschutzverstösse an die Polizei ab. Als wir davon erfuhren, haben wir sogleich die Polizei kontaktiert und Kooperationsbereitschaft bei den Ermittlungen signalisiert. Zwei Monate später forderte die Polizei die ungeschnittenen Filmaufnahmen als Beweismaterial an. Aus Gründen des Datenschutzes und der gerichtlichen Verwertbarkeit boten wir der isländischen Polizei an, das Filmmaterial auf dem offiziellen Weg über ein internationales Rechtshilfeverfahren zu übermitteln. 

Danach herrschte monatelange Funkstille. Am 26. Januar 2023 stellte die Polizei die Ermittlungen gegen die Blutfarmen ein. Der zuständige Polizeichef begründete die Entscheidung damit, wir hätten die Herausgabe des Beweismaterials trotz mehrfacher Anfragen der Polizei verweigert. Da diese Aussage nicht der Wahrheit entspricht, haben wir eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die isländische Polizei eingereicht. Damit wollen wir erreichen, dass die Ermittlungen wegen Tierschutzverstössen wieder aufgenommen werden. 

Zur Berichterstattung der Icelandic Review